Handchirurgie: Karpaltunnelsyndrom

 
Dr. Patrick Mäder in einer Sprechstunde

Symptome, Diagnose und Behandlung des Karpaltunnelsyndroms

Gerne beraten und behandeln wir Sie bei Krankheiten wie dem Ganglion, dem schnellenden Finger (Triggerfinger), dem Karpaltunnelsyndrom und der Dupuytren’schen Kontraktur.

Die wichtigsten Informationen hierzu erhalten Sie in der folgenden Übersicht. Die Ausführungen werden Ihnen einige Anhaltspunkte zu verschiedenen Fragen geben.

Über spezifische Details zu Diagnoseerstellung und Behandlung informiere ich Sie gerne persönlich in einem Beratungsgespräch.

Was ist ein Karpaltunnelsyndrom?

Der Karpaltunnel liegt im Bereich der Handwurzel am Übergang vom Unterarm zur Handfläche. Er ist mit einem straffen Band (Retinaculum flexorum, Ligamentum carpi transversum) überspannt. Durch diesen Kanal verläuft der Nervus medianus zusammen mit den Fingerbeugesehnen. Durch eine Einengung kommt es zur Druckschädigung des Nervus medianus.

Was sind typische Symptome eines Karpaltunnelsyndroms?

Die typischen Symptome einer Nerveneinengung sind Taubheitsgefühl, Kribbeln und Einschlafen von Daumen, Zeige- und Mittelfinger sowie dem Mittelfinger zugewandte Seite des Ringfingers. Manchmal können auch brennende Schmerzen hinzukommen. In der Regel sind die Beschwerden nachts oder bei länger anhaltender gleicher Handstellung wie zum Beispiel beim Zeitunglesen oder Autofahren besonders stark ausgeprägt, da der Karpaltunnel bei der Beugung und Streckung des Handgelenks zusätzlich eingeengt wird.

Wie entsteht ein Karpaltunnelsyndrom?

Meist führt eine Volumenvermehrung der Strukturen im Karpaltunnel zu zunehmenden Druck des Nervus medianus und wird dadurch geschädigt. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer, wahrscheinlich spielen hormonelle Unterschiede ebenfalls eine Rolle.

Mögliche Ursachen sind:

  • Entzündung und Schwellung der Beugesehnen oder der Sehnenscheiden im Karpaltunnel

  • Frakturen im Bereich des Handgelenks

  • Schwellungszustände von Hand und Vorderarm

  • Häufig keine spezifische Ursache erkennbar

Wie stellt man die Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms?

In der Regel kann die Verdachtsdiagnose schon durch die Symptome, die der Patient schildert, gestellt werden. Ganz typisch sind dabei nächtliche Beschwerden. Häufig berichtet der Patient deswegen aus dem Schlaf zu erwachen und durch Schütteln der Hand die Symptome lindern zu können. Spezielle Tests bei der Untersuchung der Hand tragen dazu bei, die Verdachtsdiagnose zu erhärten. Je nach Situation und Vorgeschichte kann ein Röntgenbild des Handgelenks notwendig sein. Die definitive Diagnose wird durch elektrophysiologische Messungen bestätigt. Bei diesen Messungen, die durch einen Neurologen durchgeführt werden, kann objektiv durch Bestimmung der Nervenleitfähigkeit bestimmt werden, ob und wie schwer eine Einengung des Nervs vorliegt. Eine Ultraschalluntersuchung kann zusätzlich Auskunft über die Ursache der Erkrankung geben.

Wie behandelt man ein Karpaltunnelsyndrom?

Bei milder Ausprägung und erst seit Kurzem bestehenden Beschwerden darf mit einer konservativen Therapie begonnen werden. Es empfiehlt sich hierfür eine Handgelenksschiene, die nachts getragen wird. Je nach Ursache kann gleichzeitig noch ein abschwellendes Medikament verordnet werden. Eine Infiltration mit einem lokal wirkenden Kortisonpräparat kann in unklaren Fällen oder bei akut auftretenden Symptomen helfen. Begleitend scheint eine ergotherapeutische Behandlung (z. Bsp. Spiraldynamik) in manchen Fällen erfolgsversprechend. Bei fortbestehenden Beschwerden trotz der erwähnten konservativen Massnahmen ist das operative Vorgehen meist die einzige Alternative.

Was passiert, wenn das Karpaltunnelsyndrom nicht operiert wird?

Lange bestehende Druckeinwirkung führt unter Umständen neben den Sensibilitätsstörungen auch zu irreversibler Schwäche des Daumens mit Rückbildung der Daumenmuskulatur. Es ist deshalb in vielen Fällen ratsam, mit der Operation nicht zu lange abzuwarten.

Was wird beim Karpaltunnelsyndrom operiert und wie sieht die Nachbehandlung aus?

Bei der operativen Behandlung wird der Nervus medianus mittels Durchtrennung des den Karpaltunnel überspannten Bandes (Retinaculum flexorum) von seiner Einengung befreit. Dies geschieht in der Regel in Regionalanästhesie. Nach der Operation wird eine Handgelenksschiene oder ein dicker Handverband angelegt, welche die Finger frei lassen. Bis zur Fadenentfernung nach zwei Wochen darf regelmässig bewegt werden. Es können sechs bis acht Wochen bis zur vollen Belastbarkeit vergehen, wobei häufig eine Empfindlichkeit der Narbe für mehrere Monate zu beobachten ist, die ergotherapeutisch behandelt werden soll.

Wie gross sind die Erfolgschancen einer Operation?

Die Karpaltunnel-Operation ist eine der häufigsten handchirurgischen Operationen mit tiefer Komplikationsrate und hoher Erfolgsquote von über 90%.

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